Rathaus-SPD für mehr Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden

Dezentrale Energiewende muss weiter Fahrt aufnehmen

Die Verwaltung soll prüfen, welche städtischen Gebäude sich für neue Photovoltaikanlagen eignen und eine entsprechende Übersicht für Interessenten aus der Photovoltaikbranche, (lokale) Initiativen und Vereine erstellen. Insbesondere sollen alle Schuldächer auf ihre Eignung überprüft werden. Das fordern die SPD-Stadträte Dieter Goldmann, Christine Kayser und Thorsten Brehm in einem gemeinsamen Antrag.

„Klimaschutz steht in Nürnberg nicht nur bei jüngeren Menschen im Mittelpunkt, Klimaschutz ist in der gesamten Gesellschaft als wichtiges politisches Ziel anerkannt. Wirksamer Klimaschutz kann aber nur mittel- und langfristig erfolgreich sein, wenn wir die Energiewende weiter vorantreiben. Das bedeutet weg von zentralen, klimaschädlichen Energiesystemen, wie Braunkohlekraftwerke, hin zu dezentralen Energiesystemen, wie Photovoltaikanlagen“, begründen der Energieexperte Goldmann und die umweltpolitische Sprecherin Kayser ihren Antrag. Von Projektleitern aus der Photovoltaikbranche sei ihnen berichtet worden, dass sich die Suche nach geeigneten Flächen für Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet eher schwierig und aufwändig gestalte. Um die Realisierung neuer Solarzellenanlagen voranzutreiben, möchten Goldmann und Kayser deshalb die städtischen Gebäude in den Blick rücken und prüfen lassen, welche Dächer sich für die Errichtung von Photovoltaikanlagen eignen.

SPD-Stadtrat und Oberbürgermeisterkandidat Thorsten Brehm möchte vor allem die Schuldächer verstärkt in den Blick rücken. „Überall, wo es möglich ist, sollten auf Schulen Photovoltaikanlagen errichtet werden“, so Brehm. Denn hier gebe es zugleich einen pädagogischen Zusatzwert, da die Schülerinnen und Schüler in der Praxis Themen wie Stromerzeugung, erneuerbare Energien, Umweltpolitik und Physik erleben könnten. Entsprechende pädagogische Begleitprojekte im Sinne der Umweltbildung sollten durch die Schulen erarbeitet werden, schlägt Brehm vor.

 „Bisher beträgt der Anteil von Photovoltaikanlagen am Gesamtstromverbrauch Nürnbergs lediglich 1,3 %“, weiß Brehm. Zwar würde sich eine Großstadt wie Nürnberg immer schwertun, ihren Stromverbrauch komplett aus eigener Kraft mit erneuerbaren Energien zu decken. Deshalb sei auch eine enge Kooperation mit dem Umland wichtig, denn dort wird heute schon zum Teil über 100% des eigenen Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt. Trotzdem sei es wichtig, dass man auch im Stadtgebiet beim Ausbau der erneuerbaren Energien Fahrt aufnähme. „Mit mehr Flächen für Solaranlagen sind wir auf dem richtigen Weg“, so Brehm. Kayser und Goldmann beklagen bei dem Thema erneuerbare Energien auch die mangelnde Unterstützung der Bayerischen Landesregierung. Die aktuellen Klimaanstrengungen der bayerischen CSU vernachlässigen sträflich die Solar- und Windenergie, so Goldmann.  

Goldmann und Kayser sehen eine Reihe von Vorteilen bei der Errichtung neuer PV-anlagen auf städtischen Dächern: „Davon profitieren lokale Handwerker, bei der Errichtung und dem Service der Anlagen, Bürger aus der Metropolregion Nürnberg, die ihr erspartes Geld in ökologische Finanzprojekte investieren können und letztendlich die Stadt Nürnberg, als Beitrag zum Klimaschutz.“