Drogenhilfezentrum in Nürnberg

SPD will Gesamtkonzept für Drogenhilfe

In Nürnberg sind seit vielen Jahren mehr Drogentote zu beklagen als in anderen vergleichbaren deutschen Städten – im letzten Jahr leider 34 und damit ein neuer Höchststand. Für die SPD im Nürnberger Rathaus besteht deshalb dringender Handlungsbedarf. Sie fordert ein städtisches Drogenhilfegesamtkonzept zu erarbeiten und mit einem neuen Drogenhilfezentrum die bestehenden Hilfsangebote zu ergänzen.

„Unser oberstes Ziel muss es sein, Menschenleben zu retten und den Betroffenen auf dem Weg aus der Sucht zu helfen“, erklärt Jasmin Bieswanger, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion. Die SPD-Stadtratsfraktion hat sich deshalb im Rahmen eines Expertengesprächs mit den Akteuren der Nürnberger Drogenhilfe ausgetauscht. Auf Basis der dabei geführten Gespräche wird nun die konzeptionelle Weiterentwicklung der Drogenhilfe angestrebt.

„Mit einem neuen Drogenhilfezentrum inklusive sicherer Konsumraum wollen wir die Akteure der Drogenhilfe noch besser unterstützen, vorhandene Kompetenzen bündeln und weiterentwickeln. Wir denken dabei u.a. an die Bereiche Substitution, Clearing und auch Angebote zum sicheren Konsumieren“, erklärt die sozialpolitische Sprecherin Diana Liberova.

„Uns ist bewusst, dass die Schaffung einer sicheren Konsummöglichkeit bei manchen kritisch gesehen wird. Erfahrungen in anderen Städten zeigen aber, dass ein Modellversuch nicht nur Ängste abbauen würde, sondern auch die erhofften positiven Wirkungen zeigt. Neben dem Verhindern von Todesfällen verlagert sich Drogenkonsum weg von Grünanlagen, Spielplätzen und Fußgängerpassagen“, erklärt der sicherheitspolitische Sprecher Dr. Ulrich Blaschke.