Neujahrsempfang 2008: Dr. Ulrich Maly zu Gast bei der ZaboSPD

"Das Soziale wird immer wichtiger"

  • von  Redaktionsteam
    06.01.2008
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Zufriedene Gesichter bei Gast und Gastgeber: Ein gelungener Neujahrsempfang 2008!

"Ich werde heute keine klassische Wahlkampfrede halten", versprach der Oberbürgermeister den 120 gespannten Gästen beim Neujahrsempfang der ZaboSPD in der Viatisschule. Und daran hielt er sich auch: Maly griff vielmehr die aktuelle Diskussion um das Nokia-Werk in Bochum auf. "Wir erleben hier eine ähnliche Situation wie bei der AEG: ein Werk, das schwarze Zahlen schreibt, und ein Konzern, der mehr Geld verdienen will, als er es mit dem Werk ohnehin tut. Viele fragen sich: Muss das denn sein?", griff Ulrich Maly das Unbehagen vieler Bürger auf, die sich um das Soziale in der Sozialen Marktwirtschaft sorgen.

Das Soziale werde immer wichtiger im Bewusstsein der Menschen, so Maly, dessen Begriff von der "Solidarischen Stadtgesellschaft" 2001 von Werbeleuten noch als viel zu sperrig und unmodern eingeschätzt worden sei. "Heute trifft das genau die Stimmung: Das Miteinander in der Gesellschaft muss bleiben", so Maly.

Für die Stadtpolitik heiße das, noch mehr für die Kinderbetreuung zu tun, v.a. im Kinderkrippen- und Hortbereich. Daneben müsse die Bildungsgerechtigkeit mit mehr Sprachförderung, Ganztagsangeboten in der Schule, mehr Schulsozialarbeit und neuen städtischen Lehrerstellen im Mittelpunkt stehen. "Mir kann keiner erzählen, dass die Kinder in Schulen mit 20% Übergangsquote aufs Gymnasium dümmer sind als die Kinder aus Schulen mit 80% Übergangsquote", so Maly. Auch Fragen der Stadtentwicklung (Entwicklung der früheren Bahnflächen, mehr Grün in der an Parks armen Stadt, Bebauung des Augustinerhofes u.a.) sowie die Verlängerung des Nahverkehrs ins Umland stehen für Maly in den kommenden Jahren an.

Großen Beifall erhielt der Oberbürgermeister für seine Grundhaltung, gemeinsam mit Bürgermeister Horst Förther "den Laden Stadt zusammenzuhalten". Städtische Töchter wie WBG, N-Energie und vor allem das Klinikum sollen keineswegs verkauft werden.

Zuvor hatten Förther über die Namensgebung für "Flocke" und die Erneuerung der Nürnberger Bäder berichtet sowie der ZaboSPD-Vorsitzende Ulrich Blaschke und Stadtratskandidat Dr. Sven Scheuering die Ziele der ZaboSPD für den Stadtteil vorgestellt. Ihr Schwerpunkt: für die Jugendlichen in Zabo etwas tun, mit einem neuen Kinder- und Jugendhaus und einem eigenen Treffen der Jugendlichen mit dem Bürgermeister am 12.02.2008. Dafür erhielten sie genauso Beifall wie für die Zusage, sich für den Fortbestand der Elefantenhaltung im Nürnberger Tiergarten einzusetzen.