Der Aufzug am S-Bahnhof Ostring kommt

Erfolg für SPD-Initiative

  • von  Dr. Ulrich Blaschke
    06.09.2013
  • Beiträge

Haltepunkt Nürnberg-Ostring, Blick von Westen auf den Bahnsteig, (Quelle: wikipedia/Michael Heimerl)

Die gute Nachricht ist: Der Aufzug kommt. Auch wenn es wohl noch bis 2018 dauert. Damit findet eine Initiative der SPD in Zabo und Mögeldorf ihren späten Erfolg.

Die Staatsregierung hat im März 2013 beschlossen, den S-Bahnhof Ostring barrierefrei nachrüsten zu lassen. Damit wird das absurde Ergebnis beseitigt, dass die gesamte S-Bahn Linie S1 barrierefrei ausgebaut werden sollte (Maßnahme S-Bahn Ergänzungsnetz Nürnberg), aber die Bahnhöfe Ostring und Röthenbach aus unerfindlichen Gründen davon ausgenommen bleiben sollten.

Diese ursprüngliche Planung des zuständigen bayerischen Verkehrsministers Zeil (FDP) war der Grund für eine gemeinsame Initiative der SPD-Ortsvereine Zabo und Mögeldorf, Barrierefreiheit auch für den Ostring zu fordern.

Gemeinsam mit dem Verein für Menschen mit Körperbehinderung in Nürnberg e.V. haben wir in einem Ortstermin Anfang 2009 verdeutlicht, dass die lange Treppe am Ostring für Rollstuhlfahrer, aber auch Menschen mit anderer Gehbehinderung, Kinderwagen und Radfahrer eine fast unüberwindliche Hürde darstellt (Der Stadtanzeiger berichtete mehrfach).

Die SPD in Zabo und Mögeldorf wandte sich mit einem Schreiben vom 17. Februar 2009 an den bayerischen Verkehrsminister. Auch die SPD-Stadtratsfraktion unterstützte unser Anliegen mit einem Antrag.

Wir freuen uns, dass unsere Initivative Erfolg hat und der Aufzug nun doch kommen wird. Das ist eine echte Verbesserung für alle Bürgerinnen und Bürger.

Nur am Rande sei angemerkt: Unser Schreiben an Herrn Staatsminister Zeil (FDP) blieb bis heute unbeantwortet. Die Entscheidung des Ministerrats durfte erstaunlicherweise eine FDP-Bundestagsabgeordnete verkünden (die Nürnberger Nachrichten berichteten am 8. März darüber). Das nennt man wohl eine Stilfrage.

Die wesentlichen Schritte seit 2009 im Überblick:

  • Anfang 2009 wird bekannt, dass beim Ausbau des S-Bahn-Netzes Nürnberg zwei Bahnhöfe nicht barrierefrei werden sollen: Röthenbach und Ostring.
  • Februar 2009: Die SPD-Ortsvereine Zabo und Mögeldorf laden gemeinsam mit dem Verein für Menschen mit Körperbehinderung Nürnberg e.V. zu einem Ortstermin am Ostring ein. DIe Ortsvereinsvorsitzenden Arif Tasdelen und Dr. Ulrich Blaschke demonstrieren in Anwesenheit von Alt-Oberbürgermeister Dr. Peter Schönlein, Stadtrat Sven Scheuering und Vereins-Vorstand Michael Dürscherl, dass die Treppen für Rollstuhlfahrer fast unüberwindbar sind.
  • 16./17. Februar 2009: Die SPD-Ortsvereine beschließen eine Resolution für Barrierefreiheit am Ostring und schreiben diesbezüglich an den zuständigen bayerischen Verkehrsminister Zeil. Wir informieren auch die Deutsche Bahn AG und zahlreiche Vereine, ferner den bayerischen Behindertenbeauftragten.
  • 18. Februar 2009: Der Stadtanzeiger berichtet über den Ortstermin und kommentiert: "Einfach abgehängt. Hier wird die gesetzlich verankerte Gleichstellung mit Füßen getreten."
  • 19. Februar 2009: Die SPD-Stadtratsfraktion unterstützt unser Anliegen mit einem Antrag.
  • 4. März 2009: Verkehrsminister Zeil kündigt laut Stadtanzeiger an, die Herstellung von Barrierefreiheit prüfen zu lassen und macht für die Herausnahme der beiden Bahnhöfe die alte CSU-Staatsregierung ohne FDP-Beteiligung verantwortlich.
  • Die ZaboSPD begrüßt die Ankündigung in einer Stellungnahme.
  • Nachfragen (z.B. am 24. April 2009) bleiben zunächst ohne Erfolg.
  • 29. Oktober 2009: Die SPD-Landtagsfraktion fordert Barrierefreiheit für den Ostring. Auch in der Folge bleibt der Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Beyer für uns am Ball.
  • März 2013: Die Barrierefreiheit wird bis 2018 angekündigt.